Mitarbeiter als Intrapreneure in Innovationsprozessen

Ruht Deutschland sich auf dem Bild längst vergangener technologischer Erfolge aus? Ist unsere vielbeschworene Technologieführerschaft bereits Folklore? Wäre es ohne den deutschen Mittelstand mit unserer Innovationsneigung schlecht bestellt? Was bedeutet der Innovationsdruck für engagierte Mitarbeiter und Führungskräfte in ihren Unternehmen? Wie können Mitarbeiter zu erfolgreichen Intrapreneuren werden und Innovation ermöglichen?

Oft treffen in Innovationsprozessen unterschiedliche Organisationsformen aufeinander. Eine Start-Up Kultur begegnet einer gewachsenen Organisation und der in ihr vorherrschenden mentalen Modelle. Die aktuellen Strukturen und Prozesse in Unternehmen können die notwendige Geschwindigkeit für Innovationen behindern. Dadurch wird kaum Platz für Neues geschaffen. Um Freiräume für Neuerungen zu gestalten, sind folgende Fragen hilfreich:

  • Was ist das Ziel des Innovationsprozesses?
  • Wie sind die Innovationsprozesse zu gestalten?
  • Welche Unternehmenskultur ist für eine erfolgreiche Innovation hilfreich?
  • Welches Budget wird bei welcher Kostenstelle zur Verfügung gestellt?
  • Welche KPIs werden definiert?
  • Wird eine Innovation Balanced Scorecard eingeführt?

Innovation wird dann erfolgreich, wenn es gelingt, neue Strukturen und Prozesse zu organisieren. Die Zielsetzung der Innovationsprozesse ist durch die Geschäftsführung festzulegen. Diese Zielsetzung ist Führungskräften und Mitarbeitern zu kommunizieren. Der Zweck von Innovation sollte klar formuliert sein und von allen verstanden werden.

Auf komplexe Fragen gibt es angemessene und gute Antworten

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Daraus lassen sich drei Handlungsfelder ableiten, die mit den Begriffen KomplexitätKommunikation und Kultur umschrieben werden können. Sie sind für Mitarbeiter in Innovationsprozessen beim Lernen neuer Arbeitsformen von besonderer Bedeutung:

  1. Komplexität: Mitarbeiter müssen mit Unklarheit im Innovationsprozess umgehen können und lernen, dass Ziele am Anfang nicht klar beschrieben sind.
  2. Kommunikation: Eine hohe Transparenz, gute Kommunikation und die Möglichkeit für Formen der Beteiligung gewährleisten eine hohe Akzeptanz von Innovation.
  3. Kultur: Eine erfolgreiche Innovationskultur sollte das Wort „Kompromiss“ aus seinem Organisationsvokabular streichen.

Wie wird man ein erfolgreicher Intrapreneur? Wir können innere und äußere Einflüsse für die Wirksamkeit unterscheiden. Die inneren Einflüsse gestalten Mitarbeiter selbst.

Unklare Ziele: Wege sind wie Wanderungen – manchmal nur nicht ganz geradlinig

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In Innovationsprojekten herrscht oft Unklarheit hinsichtlich der Ziele, die erreicht werden sollen. Mitarbeiter werden in komplexen Situationen zu guten Intrapreneuren, wenn es ihnen gelingt, mit Unklarheiten umgehen zu können. Dafür benötigen sie Eigeninitiative und Mut, um Dinge voranzubringen. Die Entwicklung des notwendigen Bewusstseins ist im gesamten Innovationsprojekt von entscheidender Bedeutung.

Es empfiehlt sich, die konkrete Fragestellung der Innovation durch die Mitarbeiter selbst zu gestalten und bearbeiten zu lassen. Hierfür ist der richtige Blick auf den tatsächlichen Bedarf und eine Fokussierung auf den Endkunden notwendig. Diese Nutzerzentrierung schafft die benötigte Klarheit in der Zielsetzung von Innovationsprozessen.

Durch die Anwendung agiler Methoden, wie beispielsweise des Design Thinking Prozesses, können Mitarbeiter diese Haltung entwickeln. In solchen Prozessen entstehen Innovationen in iterativen Schleifen. Prototypen werden entwickelt und getestet. Treffen diese den tatsächlichen Bedarf der Kunde nicht, werden sie verworfen und die Schleife startet erneut. Fehler sollten hier unbedingt erlaubt sein.

Ton, Steine, Scherben: Nutzerzentrierung durch gemischte Teams

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Eine hohe Nutzerzentrierung in Innovationsprojekten wird durch gemischte Teams wahrscheinlicher. Die unterschiedlichen Sichtweisen ermöglicht eine Betrachtung der Kundenbedarfe aus mehreren Blickrichtungen. In den gemischten Teams lernen Mitarbeiter andere und neue Formen der Zusammenarbeit. Sie müssen sich auf ein Arbeiten mit unterschiedlichen Persönlichkeitstypen und auch mit anderen Generationen einstellen. Innovationsprojekte, in denen Mitarbeiter zu Intrapreneuren werden, sollten interdisziplinär, iterativ und nutzerzentriert durchgeführt werden.

Die organisationale Rolle von Führungskräften stärken

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Die Kommunikation und Kultur werden durch die Organisation geschaffen. Manche Führungskräfte unterstützen die Innovationsprozesse in ihren Unternehmen nicht, da sie ihre Rolle im Prozess nicht verstehen. In Innovationsprojekten haben Führungskräfte trotz ihrer vielfältigen Aufgaben dennoch eine hohe organisationale Bedeutung. Sie tragen die formale Verantwortung im Prozess und sie gestalten die Ergebnisumsetzung des Projektes. Gut gemeinte Innovationsvorhaben bleiben oft in der „Lehmschicht“ des mittleren Managements stecken.

Innovation ist wie Kunst: Frei und radikal!

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Innovation ist nicht selbsterklärend und verlangt deshalb nach einer hohen Transparenz und guter Kommunikation. Führungskräfte und Mitarbeiter müssen verstehen, was ihre Rolle ist und in welchem Rahmen sie sich bewegen können. Sie sollten gut und oft kommunizieren, um Innovation in ihrer Organisation erlebbar zu machen. Um eine erfolgreiche Innovationskultur zu ermöglichen, wird oft nicht radikal genug gedacht. Die grundlegenden Strukturen und Prozesse sind zu gestalten, damit Innovationen in Unternehmen ermöglicht werden kann.

Mitarbeiter werden in Innovationsprozessen zu erfolgreichen Intrapreneuren, wenn es Unternehmen gelingt, Kultur, Komplexität und Kommunikation zu integrieren. Dann entsteht aus einem Schlaraffenland eine echte Innovationskultur.